Ben

Ben – ein kleiner Mensch mit einem großen Herzen

Ben war ein Junge, der die Welt mit offenen Armen empfangen hat. Ein Kind voller Neugier, voller Freude, voller Worten. Einer, der schon früh lieber sprach als lief – und der mit seinem „Klugscheißercharme“, so sein Papa Stefan, jedes Herz zum Schmunzeln brachte.


Er liebte seine Familie mit einer Tiefe, die selbst Erwachsene manchmal sprachlos machte. Besonders eng war seine Bindung zu seinem großen Bruder Tim, mit dem er lachte, sang und Pläne schmiedete. Ben war ein Kind, das Nähe suchte und schenkte – ohne Scheu, ohne Grenzen, immer mit einem offenen Herzen.


Sein Lieblingsplatz war überall dort, wo Menschen waren, die er liebte: beim Angeln mit Papa, im Garten bei den Großeltern, mittendrin im Trubel seiner Cousins und Cousine oder zwischen Werkzeugen, Schrauben und Zollstock – denn Ben wollte alles wissen und alles können.


Er hatte seine eigenen Leidenschaften:
seine grünen Gummistiefel, seine Playmobil-Welten, seine Böhsen Onkelz, seine kleinen Geschäftsmodelle mit Schlüsselbrettern, die er stolz verkaufte. Und wenn man ihn ließ, verwandelte er Wohnzimmer, Garten oder Kinderzimmer in Bühnen für Abenteuer, Fantasie und ganz viel Quatsch.


Ben war ein herzlicher Junge, ein neugieriger, kluger, humorvoller, manchmal bockiger, immer echter kleiner Mensch – einer, der die Menschen um ihn herum reicher gemacht hat.


Und auch in seiner Krankheit zeigte er eine Stärke, die still und zugleich beeindruckend war. Ben blieb Ben: mutig, tapfer, ehrlich, voller Hoffnung darauf, dass „alles wieder so wird wie früher“. Seine Familie durfte ihn zuhause begleiten, mit Liebe, Nähe, Musik – und mit dem Wissen, wie sehr dieser kleine Junge ihr Herz für immer geprägt hat.


Ben hat Spuren hinterlassen. Warme, bleibende, kostbare Spuren.
Er fehlt. Und er bleibt.



Für Ben, ja, für alle, die wir so vermissen

Liebe Menschen, die an diejenigen denken, die nicht mehr bei uns sind,

in diesen stiller werdenden Tagen des Jahres, in denen Erinnerungen ein wenig deutlicher zu uns sprechen, schaue ich wie jedes Jahr dankbar und demütig auf meine Arbeit als Trauerrednerin in meiner Firma RedensArt zurück.


Sicher für viele von uns ist sie nun wieder angebrochen, diese besondere Zeit, in der Trost, Nähe und Mitgefühl eine tiefere Bedeutung bekommen.

In diesem Jahr durfte ich etwas erleben, das mich auf eine Weise berührt hat, die auch für mich schwer in Worte zu fassen ist:


Zum ersten Mal habe ich ein Kind auf seinem letzten Weg mit einer Trauerrede begleitet. Ben. Ein kleiner Mensch, dessen Leben viel zu kurz war – und der doch Spuren hinterlassen hat.

Und was für Spuren…


…Spuren, die bleiben. Spuren, die wärmen. Spuren, die erinnern. Spuren, die niemals vergehen.

Wenn ein Kind geht, bleibt die Welt für einen Moment stehen. Nichts fühlt sich richtig an. Die Zeit verliert ihren Rhythmus. Elternherzen zerbrechen – und trotzdem schlagen sie weiter, Schritt für Schritt, Tag für Tag.


Und ich durfte miterleben, mit welcher Liebe, mit welchem Mut und welcher Kraft Bens Eltern diesen unvorstellbaren Weg gehen. Sie tragen ihren Sohn in einer Tiefe im Herzen, die größer ist als alles, was Worte je erfassen könnten.

Zu Weihnachten, inmitten all des Glanzes, spüren Trauernde oft besonders deutlich, was fehlt.

Doch vielleicht darf gerade jetzt ein kleiner Gedanke trösten:


Liebe endet nicht. Sie findet Wege – durch Erinnerungen, durch Gesten, durch ein Lächeln, das plötzlich auftaucht, weil man an einen Moment mit dem geliebten Menschen denkt.

Für Bens Eltern – und für alle, die jemanden vermissen – möchte ich deshalb diese Worte sprechen:


Möge die Erinnerung nicht nur schmerzen, sondern auch tragen.
Möge der Gedanke trösten, dass Liebe niemals endet – nicht mit dem letzten Atemzug, nicht mit dem letzten Blick, nicht mit dem letzten Tag.


Und vielleicht hilft manchmal auch, was ich Bens Eltern und seinen großen und kleinen Freunden bei der Trauerfeier am 26. Juli 2025 so ans Herz gelegt habe:



"Ich habe gehört: Wenn man ganz fest an jemanden denkt, der nicht mehr da ist, dann kann dieser Mensch das spüren – so, als würde man ihm ein Lächeln per Luftpost schicken.
Ich weiß, wie schwer Ihre, unser aller Herzen heute sind – aber ich bin sicher, Ben, der freut sich über ganz viel Luftpost und diese Zeichen „Wir denken an Dich“.
Heute, morgen und an jedem Tag, denn und das ist das Besondere daran – diese stille Post, sie kommt immer an."


In dieser Weihnachtszeit denke ich besonders an Bens Eltern, deren Verlust unermesslich ist, und an all die Menschen, die in diesem Jahr einen geliebten Menschen verloren haben. Der Schmerz eines Abschieds ist tief und oft schwer in Worte zu fassen. Ich möchte Ihnen sagen:
Sie sind in meinen Gedanken, und ich wünsche Ihnen Momente des Trostes, der Erinnerung und der Wärme, die das Herz berühren. 


In Verbundenheit


Alexandra Sitter